Donnerstag, 12. Juli 2012

Rezension - Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden


Audrey Niffenegger - Die Frau des Zeitreisenden


Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger ist eine Mischung zwischen einer romantischen Liebesgeschichte und Science-Fiction. Henry DeTamble leidet seit seiner Geburt an einem Gendefekt, welcher ihm ermöglicht durch die Zeit zu reisen. Jedoch wird er gezwungen durch die Zeit zu reisen, er hat keinerlei Einfluss auf Zeit und Ort, was sein zukünftiges Leben sehr durcheinander bringt.

Henry´s Zeitreisen werden oft durch sein Unterbewusstsein gesteuert, so können viele gewöhnliche Dinge wie Stress eine Zeitreise hervorrufen. Nach einer Reise muss er oft Kleidung und Essen suchen, denn auf seinen Zeitreisen verliert er seine Kleidung und erscheint völlig nackt und ohne Besitztum in einer anderen Zeit. Durch sein unmittelbares Erscheinen bekommt er oft Probleme mit der Polizei oder Schlägern, die glauben ein leichtes Opfer gefunden zu haben. So beherrscht er eine Menge nützliche Überlebenstricks, etwa das Aufbrechen von Türen und Schlössern, sowie verschiedene Kampf- und Selbstverteidigungskünste. Diese erlernte er zum Teil von einigen seiner älteren Ichs,die er diese auf einer seiner Reisen getroffen hat.

Eines Tages reist Henry an einen Ort und lernt ein kleines Mädchen namens Clare kennen. Seit diesem Tag beginnt eine romantische und gleichzeitig dramatische Liebesgeschichte. Im Alter von 18 Jahren sieht Clare Henry jedoch vorerst zum letzten mal. Durch die vielen Zeitreisen in Clares Kindheit, konnte er ihr eine Liste geben, auf der alle bevorstehenden Treffen notiert sind. So kann es Clare immer einrichten rechtzeitig an ihrem Treffpunkt zu sein und ihm gegebenenfalls Nahrung und Kleidung vorbei bringen.

Im Alter von 20 Jahren trifft Clare ihn in einer Bibliothek, doch das heutige Ich von Henry erkennt Clare nicht, obwohl Sie eine komplette Kindheit mit ihm erlebt hatte. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Zeitreise für Henry in die Kindheit von Clare.

Henry und Clare heiraten und die Probleme beginnen, immer weniger sieht Clare ihren Henry und immer länger bleibt er verschwunden. Hinzu kommt, dass sie eine Fehlgeburt erleidet, da das Kind am selben Genfehler leidet wie sein Vater und schon im Mutterleib mit einer Zeitreise beginnt. Die Charaktere sind von Schicksalsschlägen gezeichnet und die Einfälle sind ohne Zweifel originell. Leider kommt neben der temporeichen Handlung das Innenleben der Hauptdarsteller etwas zu kurz. Besonders die Frau des Zeitreisenden, die ja laut Titel die eigentliche Hauptfigur des Buches sein sollte, bleibt blass. Es wird nicht klar, was Clares Persönlichkeit neben der Tatsache, dass sie eben Henrys Frau ist, eigentlich ausmacht. Nur selten erfährt der Leser, wie sich Clare fühlt, wie sie die merkwürdigen Bedingungen, unter denen sie ihre Persönlichkeit entwickelte, erlebt hat. Dennoch hat Audrey Niffenegger ein durchaus unterhaltsames Buch geschrieben, dessen Titel allerdings etwas in die Irre führt.

Mein Fazit: Es ist definitiv kein Buch für jedermann. Die Geschichte ist in sich so verzwickt, dass man das Buch schlecht weglegen kann, weil man sehr schnell den Anschluss verliert, in welcher Zeit sich Henry nun befindet und mit welchem Ich er nun dort ist. Der Genremix aus Liebesroman und Science-Fiction dürfte gewiss seine Fans unter den Lesern finden und auch Liebhaber von romantischen Geschichten dürfen sich hier wunderbar unterhalten fühlen.

Rezension - Dean Koontz – Der Geblendete


Dean Koontz – Der Geblendete


Mit "Der Geblendete" beweißt Dean Koontz erneut sein Können. In diesem Wälzer über 888 Seiten ist Langeweile ein Fremdwort. Eine fesselnde Geschichte, von Koontz in bekannter Spitzenqualität geschrieben. Seine Zusammenstellung der Charaktere vom kleinen und liebenswürdigen Bartholomew Lampion und dem bösen Junior Caine ist eine wahre Meisterleistung, die sich schon lange nicht mehr hinter Stephen King zu verstecken braucht. 
Der Irre Serienkiller Junior Cain plagen schlimme Alpträume. Ständig verfolgt ihn der Name „Bartholomew“. Schon bald macht er sich auf die Suche nach ihm. Bartholomew erblindet im Alter von 3 Jahren – Er ist ein Kind des Lichtes und wird schon bald zur größten Bedrohung von Junior Cain. 


Die hier geschilderten Personen sind detailliert und glaubhaft gestaltet, wodurch die Geschichte sehr an Realität gewinnt. Man kann sich prima in deren Psyche einfühlen. Ich hatte zunächst Mitgefühl mit dem Mörder, das nach kurzer Zeit aber schon in Abscheu umschlug, weil 'Junior' doch in ein Extrem hineinfällt welches den normalen Leser in Entsetzen versetzt lässt Auch das Schicksal von Agnes und Bartholomew ist sehr Gefühlsintensiv vorgetragen. Koontz versteht es, die Schicksalsschläge dem Leser nahe zu bringen. Doch die beschriebene Dramatik im Klappentext lässt sehr lange auf sich warten, So wird erst ca. in der Hälfte des Buches die Operation des kleinen Bartholomew erwähnt. Der Leser wird anfangs sehr lange hingehalten, was einen „Ab und Zu-Leser“ doch sehr abschreckt und dazu bewegen könnte, dass Buch zur Seite zu legen. Doch jeder Leser, der durchhält, wird mit einem tollen und atemberaubenden Finale belohnt. Das Finale des Buches ist hervorragend gelungen. Nach dem Lesen der letzten Zeile habe ich mir weitere 100 Seiten gewünscht. Das Titelbild des Buches ist sehr außergewöhnlich, man weiß nicht genau was in diesem Buch steckt und genau das finde ich faszinierend. Nach dem Lesen ergibt der Einband jedoch ein schönes abgerundetes Bild zu dem Inhalt des Buches.


Mein Fazit zu dem Buch ist:"Der Geblendete" war mein erstes Buch von Dean Koontz. Anfangs war es schwer am Ball zu bleiben. Doch es ist ein atemberaubendes Buch, welches ich jedem Drama, Thriller Liebhaber sehr empfehlen kann. Auch wenn der Anfang eher etwas langatmig ist, bereut man es in keinem Fall sich durch 900 Seiten zu schlagen. Die Kombination aus großer Spannung, geballtem Wortwitz und durchaus charismatischen Charakteren dürfte jedem Genrefan den Kauf des Buches wert sein.

Rezension – Das Orchideen Haus


Rezension – Das Orchideen Haus



Die Autorin Lucinda Riley hat viele Jahre ihrer Kindheit in Bangkok verbracht. Sie liebt es zu reisen und ist auch heute noch ganz besonders dem Fernen Osten verbunden. Nach einer erfolgreichen Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley nun ganz auf das Schreiben. Sie lebt in Norfolk im Osten Englands. 

Julia Forrester, begnadete Pianistin, kehrt nach dem Tod ihres Mannes und des gemeinsamen Sohnes zurück nach Norfolk. Als Julia noch ein junges Mädchen war verbrachte Sie dort viele freie Stunden bei ihrem Großvater, einem bekannten Orchideenzüchter im Gewächshaus von Wharton Park. Der neue Besitzer des Wharton Parks entdeckt ein altes Tagebuch, welches augenscheinlich Julias Großvater gehört hat. Als Julia das Tagebuch in den Händen hält,entscheidet sie sich das Tagebuch ihrer Großmutter Elise zu geben, Da kommt ein jahrelang gehütetes Familiengeheimnis zum Vorschein, das auch Julias Leben komplett verändert.


Lucinda Riley versteht es einen Leser in ihren Bann zu ziehen. Das Buch  ist weit mehr als ein unterhaltsamer Kitsch-Roman. Die Autorin schafft es durch Rückblenden und eingeschobenen Ich-Perspektiven aus der Vergangenheit und Gegenwart den Leser ihre Welt vor Augen zu führen.Die Charaktere wirken sympatisch und sind von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet, wodurch man in einen Wechsel von Mitgefühl und Glück gezogen wird. Die Liebesromanze des Vergangenheit war jedoch wesentlich gefühlsvoller als die der Gegenwart von Kit und Julia. Dort hätten ein wenig mehr Gefühle und Romantik sein dürfen.. 


Mein Fazit:
 Alles in allem ist es ein sehr empfehlenswertes Buch. Ich hätte mir weitere 100 Seiten gerne gewünscht.